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Das besondere Orgelkonzert mit Bernd Eberhardt in der Christuskirche

Planeten und Star wars - eine Reise durch die Galaxien

23.3.2017 - Christuskirche

 

Am Sonntag, 19. März, fand in der Eislinger Christuskirche ein Orgelkonzert zum Stichwort „Aufbruch“ statt. Ein besonderes musikalisches Ereignis, ausgeführt von Bernd Eberhardt, dem Stadtkantor der Göttinger Rats- und Marktkirche St. Johannis in Göttingen. Pfarrer Dehlinger sprach in seinen Begrüßungsworten einige Ereignisse aus biblischer und gesellschaftlicher Sicht zum oben genannten Stichwort an.
Mit innerer Bewegtheit ging dann der Künstler zur Sache: dem Werk „Die Planeten“ opus 12 von Gustav Holst (1874-1934) in der Orgelfassung von Peter Sykes. Rhythmisch-prägnant erklang der erste Satz: „Mars, der Kriegsbringer“ mit außergewöhnlichen Harmonien gekoppelt, also insgesamt eine sehr dramatische Klangwelt. Kontrastierend dazu der zweite Satz: „Venus, die Friedensbringerin“ als schönes, friedvolles Klang- und Melodiegebilde, vorzüglich von Bernd Eberhardt auf der spätromantischen Link-Mühleisen-Orgel interpretiert mit bewegenden melodiösen Linien und unterlegten Akkordstrukturen. Ursprünglich vom Komponisten als Orchesterwerk konzipiert stellte der Künstler Eberhardt alles bestens orgelmäßig dar, auch wenn es zügig-virtuos zur Sache ging. Vom Programmblatt konnte man entnehmen, dass Gustav Holst dieses Werk in den Jahren 1914-1916 komponiert hat.
Polyrhythmische Effekte, jedoch auch monumentale Klänge, gekoppelt mit ausgeklügelten Melodieführungen meisterte der Künstler mit erstaunlicher Lockerheit und vorzüglicher klarer Phrasierung, so z.B. im dritten Suitensatz „Merkur, der Bote“. Im vierten Satz – den obersten der Götterwelt: Jupiter, der Freudenbringer symbolisierend, konnte man eine freudig-ausgelassene und tänzerische Klangdarstellung erleben. Im fünften Satz „Saturn – der Bote des Altertums“ erklangen wiederum schöne melodische Passagen mit interessanten Harmoniefortschreitungen. Im sechsten Satz von Gustav Holst konnte man den schreitenden Uranus – den Zauberer – hören, z.B. bei markanten Baß-, verbunden mit charakteristischen Melodik-Passagen.

Von einem der bedeutendsten Komponisten im Bereich der Filmmusik John Williams – geboren 1932 – erklang nun der Haupttitel zum Film „Star wars“ in der Orgelfassung von Bernd Eberhardt. Ein wahrhaft komplexes und anspruchsvolles, kompaktes Werk, meisterlich ausgeführt vom Orgelkünstler Bernd Eberhardt aus Göttingen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Bernd Eberhardt sich und die Christuskirchen-Orgel in hervorragender Weise präsentiert hat. Dieses wahrlich ungewöhnliche Orgelkonzert veranlasste erstaunlich viele Musikliebhaber zu einem inneren „Aufbruch“. Sie applaudierten am Ende seines Vortrags dem Künstler herzhaft und dieser bedankte sich mit einem schmissig-virtuosen Werk von Eugene Gigout „Toccata in h-moll“.


Eckhart Naumann

Bernd Eberhardt spielte zum "Aufbruch" in die Galaxien