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Schulkunstausstellung Zeichnung 2015

Im Landratsamt Göppingen wurdedie regionale Schulkunstausstellung eröffnet

27.6.2015 - Stefan Renner/ EKG

 

Im Landratsamt Göppingen wurde am vergangenen Donnerstag die regionale Schulkunstausstellung 2015 eröffnet. Zwischen dem 18.06.2015 und 10.07.2015 sind dort mehr als 220 zeichnerisch-graphische Arbeiten von 18 Schulen aus dem Landkreis Göppingen zu sehen.

Ein äußerst vielfältiges Bild gab die Ausstellung, die seit Jahren von einem unermüdlichen Team vorbereitet, begleitet und durchgeführt wird, und die Vernissage selbst ab. Sie wurde von der Combo der Big Band des Erich Kästner Gymnasiums Eislingen unter Leitung von Dieter Läßle groovend und swingend umrahmt. Feine Bläsersätze und elegante Soli ergänzten sich im Spiel der jungen Musiker.
Moderator Wolfgang Schäffer stellte sie als die beste Schüler-Jazz-Combo im Kreis vor. Nach den begrüßenden Worten von Andrea Borgia vom Landratsamt und Angela Murr, der Leiterin des Zentrums für Bildende Kunst und Intermediales Gestalten beim Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, führte Roland Schmitt, Kunsterzieher am Erich Kästner Gymnasium Eislingen, auf direkte und ganzheitliche Weise ins Thema ein, indem er wichtige Thesen und Aussagen seines Vortrags mit Zeichnungen veranschaulichte und verdeutlichte, die er entweder parallel zu seinen Ausführungen oder in kurzen Pausen mit eleganter Linie auf den Blättern eines Boards entwickelte. So bekamen die Besucher und Besucherinnen etwas zu hören und zu sehen. Zeichnerische Phasen und Entwicklungen der an den Schulen heranreifenden jungen Menschen wurden in seinem Vortrag auf diese Weise ebenso aufgegriffen, wie aufkommendes Abstraktionsvermögen, das Problem von Räumlichkeit in der Fläche, der ewige Widerstreit zwischen echtem Sehen und Wissen beziehungsweise sich im Hirn verankernden Symbolen. Schmitt machte auch deutlich, dass im Zentrum der Zeichnung die Linie stehe, die an sich in der Wirklichkeit so gar nicht vorhanden sei; man zeichne demnach mit einem in der Wirklichkeit nicht vorhandenen Medium körperhafte Gegenstände auf eine Fläche, die so aussähen, als ob sie echt seien und erschaffe so eine Illusion. Darüber hinaus komme man zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der dinglichen und sinnlichen Welt, erklärte Schmitt weiter. Auch Erfindungen und Entwicklungen seien zeichnerisch möglich und denk- und machbar. Schmitt schloss seinen eindrucksvoll ganzheitlichen Vortrag mit den Worten: „Zeichnen ist Grübeln mit einem Stift!“
Die Besucher, darunter Kollegen, Eltern, Schüler und Schulleiter durchschritten nach den Ausführungen aufmerksam den Ausstellungsraum und konnten die erbrachten Leistungen der Schülerinnen aller Schularten nun nochmals vor einem ganz anderen Hintergrund würdigen und auf sich wirken lassen, bevor sie sich ans Buffet, zu dem das Landratsamt einlud, begaben, um sich über Gehörtes und Gesehenes auszutauschen.
Nach dieser Ausstellung und ihrer Eröffnung und dem, was sie zeigt, stellt sich die Frage, warum eine solche Veranstaltungsreihe, die deutlich macht, was Schüler im Kunstunterricht im Stande sind, selbsttätig mit hoher intrinsischer Motivation und großer Feinmotorik und Sensibilität zu erschaffen, fortan nur noch im Zweijahresrhythmus durchgeführt werden soll.
Obwohl die Schulkunstausstellung im Kreis Göppingen am Ende des Reigens von Schulkunstausstellungen der Regionen der Schulämter steht und deshalb bereits vieles für die große Landesausstellung im Herbst nächsten Jahres ausgewählt wurde, wurden auch dieses Mal wieder Arbeiten von Schülern aus dem Kreis ausgewählt – das spricht für die Qualität der Arbeiten der Schüler und die Arbeit an den Schulen.

Roland Schmitt

Ausstellung

Combo der EKG Big Band

Kopf Klasse 11