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„Classics-Nacht“ in der Christuskirche

Konzert mit Jürgen Rothfuß und Freunden am Abend des Erntedank-Sonntags

10.10.2013 - Christuskirche

 

Ein Konzert der besonderen Art fand am Abend des Erntedank-Sonntags in der voll besetzten Eislinger Christuskirche statt. Ingrid Sing konnte für den Kirchenmusikausschuss – in Vertretung von Pfarrer Frieder Dehlinger – vier bekannte Musiker aus der Region herzlich begrüßen, die jedoch auch überregional musikantisch tätig sind: Jürgen Rothfuß (Kirchenmusiker und Arrangeur eines großen Chorkonzertes, aber auch Tanz-Band-Leiter der Blue Stars), Ingrid Schneider (versierte Sängerin sowohl auf klassischem Gebiet als auch im Umgang mit Popsongs), Susanne Welz (eine Künstlerin auf der Querflöte) und, zu guter Letzt: Martin Neumann (professioneller Geigenvirtuose, der inzwischen in ganz Europa konzertiert).

Angelehnt an die jährliche Stuttgarter Konzertveranstaltung „Night of the Proms“ boten die vier bestens eingespielten Musiker eine unwahrscheinliche Bandbreite an Musikdarbietungen. Aus der großen Palette von Classics präsentierten die Künstler ein Programm von Werken z.B. von Edward Elgar, Jean-Marie Le Clair, Ludwig van Beethoven, Joachim Quantz, Glenn Miller, Georges Bizet, G.F. Händel, bis hin zu Filmmusiken wie „Sky Fall“ – der Sängerin Adele-, und dem „Phänomen“-Song von Helene Fischer. Auch die Gospelmusik durfte mit „Oh happy Day“ nicht fehlen und begeisterte das Publikum.

Jürgen Rothfuß führte gekonnt und mit viel Esprit durch den Abend und stellte die ausgewählten Stücke pointiert vor. Er führte immer wieder aus, dass ihm viel an guter Musik liege, gleichgültig ob es sich hier um Klassik, Pop, Swing, Blues oder ganz aktuelle Filmmusik handle. Er präsentierte sich im Laufe des Abends als versierter Pianist und Arrangeur, als charmanter Kommentator und erfolgreicher Vermittler zwischen sehr gegensätzlichen Musikwelten, die sich an diesem Abend zu einem harmonischen und begeisternden Ganzen zusammengefügt hatten.

„Wie im Himmel“ konnte sich das sehr zahlreich erschienene Konzertpublikum mit dem äußerst gefühlvoll von Ingrid Schneider dargebotenen „Song der Gabriella“ fühlen. Ihr vielseitiges Talent und großes Können stellte sie mit der „Arie des Cherubino“ aus „Hochzeit des Figaro“ ebenso unter Beweis wie mit dem „St. Louis Blues“ und der „Habanera“ aus „Carmen“ von Georges Bizet.

Zusammen mit seinen Mitmusikern Susanne Welz und Martin Neumann musizierte Jürgen Rothfuß virtuose Sonatensätze sowie den Anfangssatz von W. A. Mozart aus seiner „Kleinen Nachtmusik“, und den aufs Kunstvollste vorgetragenen „Kanon“ von Johann Pachelbel. Die drei Vollblutmusiker erwiesen auch dem großen Komponisten Johann Sebastian Bach ihre Referenz mit dessen „Badinerie“, dazu die sehr zu Herzen gehende Choralbearbeitung „Jesus bleibet meine Freude“ in rein instrumentaler Fassung. Zwei Tangos von Vincenzo Messina (Asi) und von Astor Piazolla („Oblivion“) wurden gefühlvoll interpretiert.

Abschließend stellten die vier Künstler des „Classics“-Abends ihr breitgefächertes Können erneut unter Beweis mit dem gefühlvollen Stück „Music“ von John Miles und dem sehr lebendigen „Trinklied“ aus der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi, dessen Jubeljahr heuer intensiv gefeiert wird.

Eine abwechslungsreiche Reise durch die Welt der „Classics“ mit engagierten und bestens aufgelegten Musikern ging viel zu schnell zu Ende. Das Feuerwerk aus klassischen und poppigen Kompositionen war bunt und vielfältig und zeigte bei allen gegensätzlichen Musikrichtungen doch die große Linie an: Musik, die trotz ihrer Gegensätzlichkeit verbindet und dem unterschiedlichen Musikgeschmack des bunt gemischten Publikums entsprach. Mit herzhaftem, beinahe stürmischem Applaus wurden die vier sympathischen Musiker in die mittlerweile nahende Nacht verabschiedet.

Ingrid Sing

Jürgen Rothfuß in seinem Element

Ingrid Schneider, Martin Neumann, Susanne Welz und Jürgen Rothfuß