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Europa-Union beim Roten Treff: Gemeinsame Strategie verwirklichen

08.9.2013 - Harald Kraus

 

Über Ziele, Aufgaben und Arbeitsweise der Europa-Union informierte deren Kreisvorsitzender Daniel Frey beim Roten Treff der Eislinger SPD. Die überparteiliche Europa-Bewegung tritt für eine politische Union ein, deren Werte Frieden, Freiheit, Wohlstand, Toleranz und Völkerverständigung sind. Auch wenn die EU derzeit ein Akzeptanzproblem habe, sei, so Frey, ein offenes und offensives Bekenntnis zu einem starken Europa geboten und vonnöten.
Der Wangener Bürgermeister, der auch Mitglied des Landesvorstandes der Europa-Union ist, wies insbesondere auf den überparteilichen Ansatz, dem sich die Organisation verpflichtet fühle, hin. Er schilderte die Entwicklung von der Montan-Union über die frühere EWG bis hin zur heutigen EU mit jetzt 28 Mitgliedsstaaten. Er erinnerte daran, dass heute viele europäische Errungenschaften schon als selbstverständlich hingenommen würden, zum Beispiel der Wegfall der Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens und unzählige weitere Erleichterungen im inter-nationalen Verkehr und in den Beziehungen zwischen den Mitgliedsstaaten. Trotz der aktuellen Probleme halte die Europa-Union daran fest, dass die gemeinsame Währung Euro ein nicht zu unter-schätzendes Integrationselement und eine wirtschaftlich sinnvolle und notwendige Entwicklung darstelle.
Die Europa-Union will, so Frey weiter, dazu beitragen, dass die Begeisterung für Europa neu entflammt wird und die Werte Demokratie und Freizügigkeit einen noch höheren Stellenwert bekommen. Er bezeichnete es als einen Fehler, dass bei der Einführung des Euros der Stabilitätspakt nicht konsequent eingehalten wurde und bemängelte, dass die EU in ihrer heutigen Struktur unflexibel ist. Dies zeige sich aktuell an der völlig unterschiedlichen Syrien-Politik der einzelnen EU- Staaten. Angesprochen auf Griechenland betonte Frey, dass in einem gemeinsamen europäischen Haus Solidarität praktiziert werden müsse.
„Die europäischen Länder sind einzeln für sich nicht in der Lage, den großen Konkurrenten wie USA und China Paroli zu bieten“, zeigte sich Frey überzeugt. Ein starkes Europa sei deshalb im Interesse aller europäischen Staaten, die eine gemeinsame Strategie entwickeln und verwirklichen müssten. Frey stellte außer Frage, dass in einigen Mitgliedsländern der EU dringend Reformen notwendig wären und dass auf die gesellschaftspolitischen Herausforderungen eine europäische Antwort gegeben werden müsse.
Die Europa-Union besteht als europaweites, überparteiliches Netzwerk seit 60 Jahren und gliedert sich in Landes- und Kreisverbände. Daniel Frey ist Vorsitzender des Kreisverbands Göppingen, der sich zum Ziel gesetzt hat, durch Veranstaltungen und Aktionen das Interesse an Europa zu wecken und das Verständnis für europäische Politik zu fördern. Sie pflegt die Kontakte zu den Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Präsident der Europa-Union Deutschland ist der Europaparlamentarier Rainer Wieland, Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg die Europa-Abgeordnete Evelyn Gebhardt.
In der Diskussion hob ein Redner hervor, dass die EU das erfolgreichste Friedensprojekt aller Zeiten und nicht zu unterschätzen sei, dass Deutschland in von der EU relativ am meisten profitiere. Ein Abwenden vom europäischen Gedanken würde bedeuten, dass nationalistische und egoistische Politik Platz greifen würde, die vieles von dem gefährden würde, was in den letzten Jahrzehnten erfolgreich aufgebaut worden sei.

Daniel Frey