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DRUCKANSICHT

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Josef Alkatout stellte sein neues Buch vor

'Die Stille , die du ließt' bei Odeon vor zahlreichem Publikum

14.4.2013 - Peter Ritz

 

Aufgewachsen ist Josef Alkatout, der Sohn des Apothekers Abdullatif Alkatout, in Eislingen. Nach dem Studium in Genf blieb Alkatout in der internationalen Stadt als Jurist. Bekannt wurde er durch sein Erstlingswerk 'Samla', das die Vertreibung der Familie seines Vaters 1948 aus Ramle bei Tel Aviv nach Syrien zum Thema hatte.
Am Sonntag nun stellte Josef Alkatout bei ODEON sein neues Buch vor, das im Argentinien nach der Militärdiktatur spielt und die Verletzungen durch das tausendfache Foltern und Morden und Verschwindenlassen für die Menschen am Leben von zwei Personen zeigt, Haroldo und seiner Schwester Marisol. Die finnische Fotografin Hulda wird mit der stillen Übereinkunft der beiden Geschwister konfrontiert, die Vergangenheit unaufbereitet zu lassen und das grausame Geschehen auszublenden.

Josef Alkatout trug in drei Passagen aus seinem Roman in präziser knapper Sprache die Begegnung der Fotgrafen'dame' mit der Wirklichkeit in dem Fischerdorf am Fluss, die Entdeckung von Haroldos Andersein und den Umgang der Gefangenen Marisol mit der ihr aufgetragenen Verteilung des knappen Wassers an Mitgefangene vor. Allein an der letzten Episode kann man das 'Funktionieren' einer Diktatur nachvollziehen, die auch die Gefangenen durch ihre Mechanismen schuldig werden läßt und ohne Chance auf Bewahrung ihrer Menschlichkeit.

Das Gespräch im Kulturcafè ging auf die historische Zeit der Militärdiktatur, aber auch auf Josef Alkatouts Leben und Schreiben ein. Der Beruf läßt ihm derzeit wenig Zeit zum Schreiben. Das ist zu bedauern. Hatte doch die Stuttgarter Zeitung über das Buch geschrieben: 'Ein angenehmes Buch ist es gewiss nicht. Alkatout ist ein Kunststück gelungen, in eine fesselnde Dreiecksgeschichte die Verletzung einer ganzen Nation zu weben.'

Josef Alkatout konzentriert

Konzentriert auch das Publikum

Konzentriert auch das Publikum

Josefs Deutschlehrer Stefan Wünsche

Klassenkameradinnen

Mutter Alkatout aus Berlin angereist

Der Autor sucht eine geeignete Stelle zum Lesen nach dem Wunsch nach weiterem Lesen

Kulturcafé gut besucht