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Night&Day EKG präsentiert sein Musikprofil

Zwei Abende, die ein großes Publikum begeisterten

06.3.2013 - Stefan Weber Fotos: Roland Schmitt

 

Das alljährliche Schulkonzert der Musikprofilschule lockte viele Besucher in die Eislinger Stadthalle
Wenn es nach dem stellvertretenden Schulleiter des Erich Kästner Gymnasiums Herrn Prof. Dr. Hartmut Gilg gegangen wäre, wären sogar Altbundeskanzler anwesend gewesen. Und Schmidt, Kohl oder Schröder hätten ihren Besuch sicher nicht bereut. Denn was das Eislinger Gymnasium auch dieses Jahr wieder bei seinem alljährlichen Schulkonzert bot, hätte den Ohren und Augen der Politprominenz gefallen.
Es ist dem sympathischen Versprecher in Herrn Gilgs kleiner Eröffnungsrede zu verdanken - eigentlich wollte er auf Eislingens Altbürgermeister Frank verweisen -, dass das Eis früh brach. Es stellte sich eine ausgelassene Stimmung ein, die den ganzen Abend über anhielt. Und daran hatten natürlich die aktiven Musikerinnen und Musiker den größten Anteil.
Unter dem Motto 'Night and Day' präsentierten die Orchester, die Chöre und die Big Band ein buntes Potpourri an besinnlichen, witzigen und fetzigen Musikstücken. Unter dem Bühnenbild einer Sonne und eines Mondes (Roland Schmitt und Rudolf Bender) betrat zunächst das Orchester unter der Leitung von Martin Gradner die Bühne der Eislinger Stadthalle. Ganz in der Tradition des 'Phantoms der Oper' zeigten sich die Akteure nur zur Hälfte. Ein Teil ihrer Gesichter verdeckte eine weiße Maske. 'Zwar passten die Masken nicht jedem, weswegen man nicht optimal sehen konnte, und es wurde unter ihnen richtig warm, doch der Gag war es uns wert', so Martin Gradner, 'zumal die heutige Leistung die beste im Vergleich zu allen Proben war.' Und in der Tat, das Orchester setzte seine Aufwärtsentwicklung weiter fort. Es spielte die Melodien des Musicals fast schon routiniert und sicher. Die Töne wurden getroffen. So war es schade, dass der Auftritt nach gut zehn Minuten nach nur einem Stück schon beschlossen wurde.
Anschließend durfte das Publikum dem Unterstufenorchester lauschen. Christine Keuerleber verwies in ihren einleitenden Worten auf die geringe Erfahrung des Ensembles: 'Die Fünft- und Sechstklässler spielen erst seit maximal eineinhalb Jahren ihre Instrumente.' Es galt also primär, die Jungmusikerinnen und -musiker an Auftritte heranzuführen und erste Ergebnisse zu präsentieren. Und dies gelang ordentlich. Wer traut sich schon, in so jungen Jahren vor etwa 500 Zuhörerinnen und Zuhörern die Morgenstimmung aus der 'Peer Gynt Suite' oder 'The lion sleeps tonight' zu spielen?
Der Unterstufenchor (Leitung Annette Bolz, am Flügel Markus Zimpel) leitete dann beschwingt und fröhlich mit vier Stücken die Pause ein. Bevor diese eingeläutet werden konnte, stand Frau Bolz vor einer besonderen Herausforderung. Abgesehen davon, dass sie trotz einer fiebrigen Erkältung 'ihre Frau' stand, musste sie eine kleine Umbauphase - das letzte der vier Stücke begleitete das Unterstufenorchester - als Moderatorin überbrücken. Dabei forderte sie das Publikum mit einem intellektuellen Witz heraus: Kommt eine Fermate zum Psychiater und sagt: 'Ich halt´s einfach nicht mehr aus!' Mit viel Gelächter ging es an den von der SMV organisierten Ausschank in den Foyers.
Mit 61 Frauen und drei Männern begann der Mittel- und Oberstufenchor die zweite Hälfte. Dabei begleiteten pantomimische Bewegungen den Gesang und den Text, was das Statische wohltuend auflöste. Einer der Höhepunkte war sicher 'Fisches Nachtgesang'. Frau Bolz bat dabei um absolute Ruhe. Und man musste tatsächlich äußerst still sein, um etwas hören zu können. Denn Fische sind stumm und singen nicht. Deswegen war außer einem Ploppen nichts zu hören, man sah nur ab und an weit aufgerissene Münder. Und trotzdem dirigierte Frau Bolz wie die Weltmeisterin. Humor muss auch sein!
Den Abend rundete schon traditionsgemäß die Big Band von Dieter Läßle ab. Nach dem Wegfall des Doppeljahrgangs musste Herr Läßle einen Neuanfang wagen, waren ihm doch viele Könner weggebrochen. So wählte er etwas leichtere Stücke aus, was dem Vergnügen der Zuhörerschaft aber keinen Abbruch tat. Am meisten Anklang fanden 'Rhythm of the Night' und die jeweiligen Solisten der Stücke.
Am Ende betraten noch einmal alle Mitwirkenden zu dem zum Motto des Abends passenden Swing 'Night and Day' die Bühne. Winkend wurde man verabschiedet, allerdings erst, nachdem Herr Gilg allen Beteiligten, wozu auch 'Cheforganisatorin' Constanze Schöttle gehörte, für das Gelingen des Schulkonzerts gedankt hatte. Nach zweieinhalb Stunden konnte man tatsächlich sagen: Die ehrenwerten Schmidt, Kohl und Schröder haben etwas verpasst!
Stefan Weber

Das Schulorchester unter Leitung von Martin Gradner

Orchester

der Jüngsten

der Jüngsten

unter Leitung von Christine Keuerleber

der Unterstufenchor

Leitung Annette Bolz

in Aktion

vor Night&Day Deko

der Mittel- und Oberstufenchor

am Flügel Markus Zimpel

bei Fisches Nachtgesang nach Christian Morgenstern

Annette Bolz begeistert

Annette Bolz begeistert

Dieter Läßle mit der neuformierten Big Band

im Einsatz

das junge Team

alle Mitwirkenden gemeinsam bei \"Night&Day\" beswingt

das ganze Programm