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SPD: Eislinger Identität wahren - Bürgerschaft will keinen Kahlschlag

Fraktion diskutiert Eckpunkte des weiteren Vorgehens / Bürgerentscheid möglich

27.5.2011 - SPD Eislingen

 

'Wir sind in Sorge, dass ein wichtiger Rest des gewachsenen Eislingens mit dem Rathausneubau und der Umgestaltung der Mitte zerstört wird. Das war der Tenor der Aussagen von vielen Besuchern des Infopavilllions', fasste Stadtrat Peter Ritz seine Eindrücke vor der SPD-Fraktion zusammen. Kaum ein Eislinger Bürger kann sich vorstellen, dass die Schlossapotheke abgerissen wird und alle waren besorgt, dass der Adler vollends verfällt.
Die SPD-Fraktion hat sich deshalb in mehreren Sitzung mit diesen Bürgeräußerungen beschäftigt und folgende Eckpunkte als ihre Vorstellungen für das weitere Vorgehen notiert:

1. Erhalt der gewachsenen Innenstadt: Den Zerfall des Adlers stoppen und die Schlossapotheke als stadtbildprägendes Gebäude (insbesondere nach dem späteren Abriss der Brücke) erhalten und sanieren.
2. Bau des Neuen Rathauses am Standort 1a, am Wettbewerbsstandort, so dass sowohl die Baldauf- wie auch die Morphologic Nord-Süd-Verbindung in 10 Jahren möglich sein wird.
3. Überplanung des Geländes südlich des Neuen Rathauses mit einem ruhigen, verkehrsabgewandten Rathausplatz, Geschäftsgebäuden und einem Kino (das Gesamtensemble idealerweise geplant von Architekt Ferdinand Heide)

Das unglückliche Schreiben des Baurechtsamts und die noch unglücklichere Reaktion des Eigentümers, nämlich, den Balkon über dem Eingang des Adlers abzureißen, haben das Erscheinungsbild des Adlers empfindlich zerstört. Die SPD-Fraktion fordert dringend intensive Verhandlungen der Verwaltungsspitze mit dem Eigentümer über eine sinnvolle Sanierung des Traditionslokals 'Adler' und eine Entwicklung des westlich anschließenden Geländes. 'Es wäre ein Treppenwitz der Stadtgeschichte, wenn wir ein Neues Rathaus neben einer Hausruine bauen würden', meinte Stadträtin Dr Heide Kottmann.
Die Schlossapotheke ist im Bewußtsein der Menschen in Eislingen mit der Stadtgeschichte eng verbunden und markiert mit ihrer Lage die Linie der alten Kastanienallee in der damaligen Hauptstraße vor dem Schloss. 'Heutzutage integriert man alte Substanz organisch in neue Bebauung und macht nicht die Fehler der 60er Jahre, alles plattzumachen', so Fraktionschef Peter Ritz.
Stadträtin Angela Schirling betonte, dass das Neue Rathaus auf den städtebaulich besten Platz gesetzt werden muss. Dies habe Architekt und 1.Preisträger Ferdinand Heide im letzten Forum Stadtentwicklung ganz deutlich zum Ausdruck gebracht. 'Mein Entwurf gehört in die 1a-Lage', so seine damalige Aussage.
Nach Erstellung des Neuen Rathauses wird dann der südliche Bereich so überplant, dass nach Eislingen passende Geschäfte und ein Kino mit Gastronomie ein ganztags lebendiges Quartier vor dem Rathaus bilden.
Die SPD-Fraktion geht davon aus, dass ihre Überlegungen im Forum Stadtentwicklung Eingang in die Diskussion der Bürgerschaft finden werden.
'Echte Bürgerbeteiligung hat für uns immer auch bedeutet, dass die Bürgerin und der Bürger in einem Bürgerentscheid direkt an der Gestaltung seiner Heimatstadt mitwirkt. So wie wir damals das Bürgerbegehren zur Tunnellösung an der B10 und einen Bürgerentscheid erreicht haben, werden wir auch in Sachen Neues Rathaus und Neue Mitte die Bürgerschaft direkt in die Entscheidung einbinden', fasste Stadtrat Bruno Mörixbauer zusammen.